WM 2014: Schwaches Deutschland zittert sich mit 2:1 über Algerien ins Viertelfinale gegen Frankreich


Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft musste wohl ein Bündnis mit der Glücksgöttin Fortuna eingehen, um sich im WM-Achtelfinale mit 2:0 nach Verlängerung gegen Algerien durchzusetzen. Andre Schürrle traf nach 92 Spielminuten nach einer schönen Vorarbeit von Thomas Müller mit einem wunderschönen Hackentor zur erleichternden 1:0-Führung für das DFB-Team. Mit einem Konter in der vorletzten Spielminute gelang Mesut Özil die Vorentscheidung mit dem 2:0, ehe im direkten Gegenzug Abdelmoumene Djabou den 1:2-Endstand gegen den alles überragenden Manuel Neuer aus kurzer Distanz nach einer weiten Flanke erzielen konnte. Nun werden die Schützlinge von Bundestrainer Joachim Löw am kommenden Freitag um 18.00, MESZ) auf Frankreich treffen.

WM 2014: Schwaches Deutschland zittert sich mit 2:1 über Algerien ins Viertelfinale gegen Frankreich
Fahriger Spielbeginn

Algerien machte es dem deutschen Team von der ersten Minute an richtig schwer, da man defensiv äußerst kompakt stand und mit schnellen Kontern die DFB-Abwehr in echte Verlegenheiten brachte. Die Bayern-Schaltzentrale, bestehend aus den Spielern Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos im zentralen Mittelfeld, Mario Götze und Thomas Müller im Offensivbereich und Torwart Manuel Neuer sowie Innenverteidiger Jerome Boateng funktionierte nicht so richtig. Viele Fehler im Spielaufbau und Nachlässigkeiten in der Abwehr prägten das deutsche Spiel, wobei die beiden Außenverteidiger Höwedes und Mustafi einen besonders schwachen Tag erwischten. Die erste gute Torchance hatte nach neun Spielminuten der eigentlich so krasse Außenseiter aus Algerien, als Manuel Neuer nach einem langen Pass durch eine Grätsche einen Torschuss aus spitzem Winkel von Islam Slimani retten kann.

Algerier mit den besseren Torchancen

Nach einer knappen Viertelstunde ist es schließlich Schweinsteiger, der mit einem 25 Meter-Torschuss zu überzeugen weiß. Algerien zeigte sich im ersten Abschnitt jedoch als das gefährlichere Team. So ist es zunächst Sofian Feghouli gewesen, der mit einem Schuss von halbrechtes für Gefahr sorgen konnte, ehe Slimani durch einen Kopfballtreffer das vermeintliche 1:0 erzielen konnte. Es lag letztlich jedoch eine Abseitsposition vor, weshalb auch abgepfiffen worden ist. Nur 60 Sekunden später war es Faouzi Ghoulam, der mit einem Schuss das DFB-Gehäuse nur um wenige Zentimeter verfehlte. Nach knapp einer halben Stunde gab es für die Nordafrikaner eine weitere glänzende Tormöglichkeit, als Neuer abermals weit vor dem eigenen Gehäuse in höchster Not retten musste. Wenige Augenblicke später strich ein von Jerome Boateng abgefälschter Schuss von Mehdi Mostefa nur um wenige Zentimeter am Tor von Deutschland vorbei. Rund fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff gab es wieder eine Torchance für den dreimaligen Weltmeister, als nach einem Distanzschuss von Toni Kroos Mbohli die Kugel nach vorne abprallen ließ. Den Nachschuss von Mario Götze aus kurzer Distanz konnte er parieren. Diese erste Halbzeit gegen Algerien war zweifelsfrei die schwächste Vorstellung des DFB-Teams während des gesamten Turniers. Der geneigte Beobachter war sichtlich überrascht über die vielen Schwächen im deutschen Spiel. Mit solch einer Vorstellung wird es im Viertelfinale gegen keineswegs überragende Franzosen eine ganz bittere Niederlage geben. Vielleicht ist Deutschland auch einfach zu leicht ausrechenbar, denn wenn die Lauf- und Passwege zugestellt sind, hat das deutsche Team ein echtes Problem.

Deutschland kommt offensiv stärker aus der Halbzeit

Im zweiten Abschnitt wurde es immerhin besser. So ist zur Halbzeit André Schürrle für Götze eingewechselt worden. Der Offensivmann vom englischen Spitzenteam FC Chelsea konnte sogleich Torgefahr entwickeln. Sein Torschuss in der 48. Spielminute verfehlte den algerischen Kasten nur äußerst knapp. 60 Sekunden später konnte Mbolhi einen Kopfball von Shkodran Mustafi ohne Probleme parieren. Deutschland wurde in der Offensive zwingender, blieb aber defensiv sehr nachlässig und unkonzentriert, sodass sich die Algerier einige gute Torchancen herausspielen konnte. Insgesamt war die Vorstellung jedoch besonders in den Angriffsaktionen deutlich mutiger. So hat nach 55 Spielminuten etwa Mbolhi einen Torschuss von Spielführer Philipp Lahm nur knapp um den Pfosten lenken können. Schürrle setzte einige starke Flankenläufe an. Die insgesamt starke algerische Abwehr hat jedoch oft noch ein Abwehrbein dazwischen bekommen können. Trotz der Steigerung war es immer noch eine schwache Vorstellung von Deutschland. Nach 70 Spielminuten ereilte dem überaus schwachen Mustafi ein Muskelbündelriss, was sein Turnieraus zur Folge hat. Khedira wurde für ihn eingewechselt und sorgte etwas für Ordnung. Lahm bekleidete fortan die Rechtsverteidigerposition.

Gladbachs-Kramer feiert WM-Debüt

Auf beiden Seiten gab es beachtliche Fernschüsse durch Schürrle (73.) für Deutschland und Sofiane Feghouli (74./75.) für Algerien. Auch die Schlussphase war fulminant, als Schweinsteiger (79.), Thomas Müller, Schürrle und Benedikt Höwedes (alle in der 80. Spielminute) den möglichen Führungstreffer knapp verpasst haben. Schweinsteiger stand in der letzten Spielminute völlig frei vor dem algerischen Kasten und konnte Mbolhi in die Arme köpfen. In der Verlängerung dieses überaus aufregenden Spiels fielen schließlich die Treffer für das deutsche Team. Gladbachs Christoph Kramer konnte seinen ersten WM-Einsatz bestreiten und hatte sogar noch eine gute Torchance.

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Deutschland, Algerien, WM 2014, Löw, Schürrle, Özil
Datum: 01.07.2014 11:00 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-wm-2014--schwaches-deutschland-zittert-sich-mit-2-1-ueber-algerien-ins-viertelfinale-gegen-frankreich-13763.html


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